Blog
„Mein Kind spielt nur“ – 8 Ratschläge für die Elternarbeit
- 14. September 2016
- Posted by: admin
- Category: Allgemein
„Was lernt mein Kind,wenn es den ganzen Tag nur spielt….? “
Auch in meiner beruflichen Praxis sind Eltern mit diesen Sorgen an mich heran getreten. In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr darüber, wie du als Erzieherin die passende Antwort auf diese Frage hast. Er bietet mit 8 Ratschlägen Hilfestellung für deine Elternarbeit und berufliche Praxis:
Ratschlag 1: Sorge der Eltern ernst nehmen, nicht abwinken.
Wenn Eltern ihre Ängste äußern sollten sie immer ernst genommen werden. Sie vertrauen dir ihr Kind an und wollen stets das beste für ihr Kind.
Ratschlag 2: Eigene Haltung…
Wenn du dich bei den Eltern dafür entschuldigst, dass aus personellen o.ä. Gründen keine Angebote umgesetzt werden, dann bestätigst du sie in ihrer Angst, dass Angebote die Voraussetzung zum Lernen sind. In erster Linie lernen Kinder durch ihr freies Spiel.
Ratschlag 3: Raum schaffen…
Wenn ein Elternteil dich diesbezüglich anspricht ist ein Tür- und Angelgespräch zwar die erste Instanz, dennoch sollte ein Gesprächstermin vereinbart werden.
Ratschlag 4: Beobachten – Dokumentieren
Halte mit der Camera Momente aus dem Tagesablauf und Spielgeschehen des Kindes fest. Auch kleine Notizen können hilfreich sein. Kurze Sätze die das Kind im Spiel erzählt, lautmalerei… Das mag jetzt nach viel Aufwand klingen, ist es aber nicht. Wenn es eine Kita Camera gibt, kannst du auch dem Kind selbst die Camera geben:-)
Ratschlag 5: Klarheit schaffen
Im Elterngespräch zunächst Mutter ernst nehmen. Erfragen welche Sorgen hinter der Aussage stehen. Du kannst verständlich mit Fotos und Beispielen erklären, dass das Spielen an sich ein komplexer Lernvorgang ist. Jedes Kind hat besondere Fähigkeiten und Begabungen. Eltern sollten darauf vertrauen und ihr Kind in seiner eigenen Lernkultur wertschätzen
Ratschlag 6: Den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen
Das ein Kind in seinem Spiel unentwegt lernt ist vielen Eltern nicht bewusst. Wenn es mit dem Dreirad durch den Garten fährt und durch die verschiedenen Untergründe schneller oder schwerer voran kommt, sich der Bremsweg ändert. Wenn es im Buddelkasten mit Wasser manscht, ändert sich der Agregatzustand. „Brauche ich nun mehr oder weniger Wasser, damit meine Burg hält?“ Klettert ein Kind auf einen Baum (nein, zur Abwechslung mal nicht auf ein Klettergerüst), dann wird es herausfinden ob die Äste es halten. Es wird unentwegt auf seine Körperspannung achten, Hand, Auge, Fuß Koordination halten und mit den Ästen schwingen. Es gibt unendlich viele Beispiele, die trotz ihrer Klarheit übersehen werden. Benutze diese oder eigene Beispiele in deiner Elternarbeit, um das Spielen als wichtigen Lernprozess darzustellen.
Ratschlag 7: Der Weg ist das Ziel
Unsere Gesellschaft ist sehr ergebnisorientiert. Mit Ergebnissen kann man sich messen und vergleichen. Davon sollten wir Abstand nehmen. Ein Kind was rein aus dem Bedürfnis der Anerkennung und Bewertung von Erwachsenen spielt, kann sich nicht frei entfalten und seine eigene Persönlichkeit entwickeln. Ich vermeide es beispielsweise bemalte Blätter nebeneinander aufzuhängen. Oft bekommen Kinder die Bewertungen in der Abholzeit mit.
Ratschlag 8: Transparenz
Fotografiere Kinder in ihrem Spielgeschehen und Notiere einige Aussagen der Kinder. Beides im Kitabereich anschaulich präsentieren. Fotos locken Eltern weil sie ihre Kinder sehen möchten. Mit den Sätzen der Kinder könnte ein Quiz entstehen.
Kommt dir der Satz „Mein Kind spielt nur“ bekannt vor? Welche Erfahrungen hast Du in der Elternarbeit gemacht?
Ich freue mich über Kommentare und einen regen Austausch!